Vereinfachte Version
- Hero Wantage
- 25. Feb. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Feb. 2024

Ich schrieb ja schon, dass ich eine vereinfachte Version von "Georgie Buttercup", meiner Koboldgeschichte machen wollte. Nun, hier ist der erste Schritt in diese Richtung.
Georgie Buttercup – Eine Geschichte für Kinder im Grundschulalter von Hero Wantage
In einer längst vergangenen Zeit, als die Dinosaurier die Erde durchstreiften, gab es einen Vulkan namens “Gritzelpitz”.
Dieser Vulkan war kein gewöhnlicher Vulkan – er war magisch.
Seine Lava glühte in den Farben des Regenbogens, und sein Donnergrollen klang wie das Lachen eines alten Kobolds.
Eines Tages, als die Sonne über dem Vulkan aufging, spuckte der Gritzelpitz etwas Besonderes aus. Es war der allererste Chamäleon-Kobold, der je das Licht der Welt erblickte. Seine Haut schillerte in allen Farben, und seine Augen funkelten wie Sterne. Der kleine Kobold wusste nicht, wer er war oder woher er kam. Er nannte sich einfach “Gritzelpitz”, nach dem Vulkan, der ihn geboren hatte. Und weil es damals noch keine Nachnamen gab, war das sein einziger Name.
Gritzelpitz erkundete die Welt.
Er traf auf Elfen, die in den Blumen tanzten, und auf Zwerge, die in den Bergen nach Gold gruben. Doch keiner von ihnen war wie er. Die anderen Kobolde hatten einfarbige Haut und langweilige Namen wie “Erdbeerkraut” oder “Moosbart”.
Eines Tages traf Gritzelpitz auf eine weise Eule.
“Warum bist du anders, kleiner Kobold?” fragte die Eule.
Gritzelpitz zuckte mit den Schultern.
“Vielleicht bin ich ein Chamäleon-Kobold”, antwortete er. “Meine Haut ändert sich wie die Farben des Regenbogens.”
Die Eule nickte.
“Du bist etwas Besonderes, Gritzelpitz. Deine Familie wird stolz auf dich sein.”
Und so reiste Gritzelpitz weiter, von Vulkan zu Vulkan, von Wald zu Wald. Er lernte, dass es nicht wichtig war, wie alt man war oder welchen Namen man trug. Was zählte, war der Mut, anders zu sein und seine Einzigartigkeit zu feiern.
Und wenn du heute einen Regenbogen siehst oder ein Donnergrollen hörst, denke daran: Das könnte der Geist von Gritzelpitz sein, der über die Welt wacht und die ChamäleonKobolde beschützt.
Es war eine stille Nacht im Koboldwald. Alle Elfen schliefen tief und fest, ihre zarten Flügel sanft gefaltet. Doch Georgie Buttercup war anders. Sie konnte nicht stillsitzen. Wenn alle anderen schliefen, tanzte sie leise zwischen den Blättern der Eichen und sang Lieder für den Mond.
“Warum tanzt du, Georgie?” flüsterte der Mond.
Seine Strahlen streichelten Georgies rote Haare, die zu vielen dünnen Zöpfen geflochten waren. Jeder Zopf endete in einer kleinen Schleife – jede in einer anderen Farbe. Georgie liebte es, die Schleifen zu wechseln, je nachdem, wie sie sich fühlte.
“Der Tanz ist mein Geheimnis, lieber Mond”, antwortete Georgie. “Ich tanze für die Träume, die noch nicht geboren sind, und für die Sterne, die uns Geschichten erzählen.”
Der Mond lächelte.
“Du bist eine besondere Koboldin, Georgie. Deine Haut schillert in allen Farben des Regenbogens – ein Zeichen der seltenen Chamäleon-Kobolde. Sie sind fast ausgestorben, aber du lebst weiter.”
Georgie nickte.
“Ja, ich bin anders. Ich habe nie einen Kometen auf den Kopf bekommen, aber die Menschen sind genauso bedrohlich. Sie zerstören unsere Wälder und vergessen, dass wir hier sind.”
“Und deine Kleidung?” fragte der Mond neugierig.
“Meine Jacke und Röcke sind aus Papier”, erklärte Georgie. “Aber kein gewöhnliches Papier. Es wird aus den Fasern des Schachtelhalms hergestellt – stark und leicht zugleich.”
Der Mond lächelte wieder. “Georgie Buttercup, die mutige Koboldin mit den Papierkleidern. Möge dein Tanz die Welt verzaubern und die Menschen daran erinnern, dass wir alle Teil dieses großen Waldes sind.”
Und so tanzte Georgie weiter, ihre roten Zöpfe wirbelten im Mondschein. Sie war ein Chamäleon-Kobold, ein lebendiges Märchen, das zwischen den Welten wandelte – immer auf der Suche nach neuen Abenteuern.
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