Mein Held trägt Neongelb

Auszug aus dem 4. Kapitel der Geschichte

Da saßen wir nun.

Nebeneinander.

Ich wollte noch etwas sagen, aber tat es dann doch nicht.

Leute stiegen ein in den Bus und verließen ihn wieder, setzten sich neben uns und gingen irgendwann weiter. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde es aufhören zu scheinen, aber es begann erneut.

Nur viel stärker, so dass uns die Flocken nur so ins Gesicht stoben.

Eine Gruppe kleiner I-Männchen, vollgepackt mit Schlittschuhen und anderem Zubehör, quetschen sich vor dem Schneesturm zu uns hinein. Und pressten Tom und mich eng aneinander.

Ich begann zu frösteln, weil die Angst langsam von mir abfiel und

Als Tom merkte, wie es mich schüttelte, legte er ganz langsam den Arm um mich.

Wie früher.

Alles war auf einmal wie früher.

Mein Herz fing wild an zu pochen.

Aber das hatte es früher nie?

Und dann brach es aus mir heraus.

Ohne Kontrolle.

 Erst drückte es meinen Hals zusammen, dann schob es sich durch mein ganzes Gesicht und ließ mich in einem haltlosen, wie mir schien, nie wieder endeten Tränenstrom einfach so neben Tom sitzen. Ich hielt meine Handschuhe vor das Gesicht, aber es war sinnlos. Ich heulte und heulte. Ich merkte nicht einmal, dass er leise meinen Kose - Namen flüsterte und meinte:

"Alles gut, Dingsbums. Das passiert uns allen mal, dass ist einfach nur der Schock."

Das machte es aber nur noch schlimmer für mich. Nein, ich hatte keinen Schock, ganz bestimmt nicht.

„Du,“ sagte ich zwischen zwei Schluchzern hindurch," ich hab keinen Schock, nee, es ist nur, Tom, Mensch...!“

„Katti, halt doch einfach mal die Klappe, ja? Was willst du denn, dass ich dir sage? Denn mir ist gar nicht nach reden...

„Aber du...“

Weiter kam ich nicht. Und das war auch gut so, denn ich bekam sowieso keine Luft mehr, weil er mich einfach ganz fest umklammerte und küsste. Küsse auf die Augen. Küsse auf die Wangen. Und endlich küsste er mich richtig.